Das Gästezimmer meiner Eltern haben wir im alpinen Stil eingerichtet. Alpin bedeutet in diesem Zusammenhang rot kariert, mit viel Holz und Hirschen. Wenn wir dann Gäste haben, spielen wir gerne Hotel. So à la Pension Edelweiß oder Hotel Schneidige Lausbuam, mit Milka Naps auf der Bettdecke, meistens die Sorte Erdbeer, denn die mögen wir nicht.
Letztens hatten wir Gäste, zwei Stück gleich und dann fiel uns inmitten des Vorbereitungsstresses für die bevorstehende Feier auf, dass wir kein Türschild haben. Und was wäre ein Hotelzimmer ohne Türschild!? Also hab ich – kurz vor knapp – um 23 Uhr angefangen, ein Türschild zu sticken. Romantik-Suite musste rauf, um 2 Uhr morgens war es fertig. Eine Zimmernummer gibt es nicht, wäre bei einem Zimmer irgendwie lächerlich.
Die Stickvorlage kommt von acufactum, aus dem Buch Poesie der kleinen Dinge.
Vor etwa zwei Jahren hatten wir mal den Spleen, Köpfe von Plastikhirschen abzusägen und auf Holzplättchen zu schrauben (die Hinterteile existieren noch, der Zuschlag geht an den Höchstbietenden!) und genau einen solchen Kopf haben wir für das Schild gebraucht. Das Stickleinen wurde auf ein ca. 2 cm dickes Brett getackert, rundherum eine grüne Buchsgirlande.