
Im Frühjahr waren meine Mutter und ich in Murano im Museo del Vetro, einem Glasmuseum, das die Schätze der venezianischen Glaskunst aufbewahrt. Dort gab es einen eigenen Raum für gewickelte Glasperlen in den schönsten Farben, Formen und Mustern. Auf dieser Reise haben wir entschieden, dass wir zurück zu Hause einen Kurs machen möchten, um zu lernen, wie man Glasperlen macht. Ende Juni sind wir dafür nach Gersthofen in der Nähe von Augsburg gefahren und haben in sieben Stunden die Grundlagen des Glasperlenwickelns gelernt. Jede hat einen eigenen Brenner und verschiedene Glasstäbe bekommen, um zu üben, wie man Perlen rund dreht, marmoriert, mit Punkten versieht, Blümchen macht, und Luftblasen einschließt.

Da mir Glasperlenschmuck zu groß und grob ist, war für mich klar, dass ich neben der Pflichtübung zwei freie Objekte formen möchte: Eine Erdbeere und einen Zahn. Das hat mir richtig viel Spaß gemacht und ich habe gemerkt, dass mir das figürliche Arbeiten viel mehr liegt als die Perfektion einer Perle.

Das Arbeiten mit Glas war schwieriger, als ich es gedacht hatte. Vor allem die richtige Temperatur zu erwischen, damit das Werkstück nicht abkühlt, aber durch zu hohe Hitze auch nicht wegschmilzt und sich verformt, war etwas knifflig. So ist aus meiner Erdbeere eine Walderdbeere geworden, die mir aber trotzdem gut gefällt. Zu Hause habe ich dann noch ein Blatt und eine kleine Blüte zusammengesammelt und eine Kette daraus gemacht. Die weiße Blüte ist eigentlich eine Lilie, damit der Blütenkopf nicht so groß ist und die Blütenblätter nicht so spitz sind, habe ich sie mit einer Zange abgezwickt. Sowohl die Erdbeere als auch die Blüte habe ich mit einem kleinen Stäbchen, an dem unten ein Glasstein befestigt ist, aufgefädelt.

Den nächsten Termin in der Glaswerkstatt habe ich schon ausgemacht, denn ich möchte eine Kette mit lauter kleinen Beeren – Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren machen!
Das könnte auch interessant sein



Pingback: Törtcheneinladung – Leimoniade
Pingback: Flamingo-Kette – Leimoniade